Beschreibung
1969 findet mit dem Golden Globe Race eine weltweit beachtete Segelregatta statt, in der es darum geht, als erster Mensch der Welt einhand und nonstop die Welt in einem Segelboot zu umrunden. Kurz vor Schluss ist Bernard Moitessier der Sieg eigentlich nicht mehr zu nehmen und ihm winken schon in wenigen Tagen bei seiner Ankunft in England sehr viel Geld und jede Menge Ruhm.
Moitessier ist gegen Ende des Rennens der Sieg nicht mehr zu nehmen – da beschließt er, nicht zum Zielhafen nach Plymouth zu segeln, sondern umzukehren und die Erde noch einmal zur Hälfte zu umrunden. „Ich kann die falschen Götter des Westens nicht mehr ertragen. Wie die Spinnen liegen sie stets auf der Lauer, um unsere Seelen zu zerfressen, unser Mark auszusaugen“, sagt er sich und segelt weiter bis nach Tahiti, um sich dort niederzulassen.
Für 13 Jahre hält er den Rekord für die längste jemals zurückgelegte Strecke auf einem Schiff ohne Landgang – erst 1982 wird er mit deutlich besseren technischen Mitteln gebrochen.
Moitessier gilt in seiner Heimat Frankreich zunächst als Landesverräter, weil er den Sieg dem Engländer Robin Knox-Johnson überließ.
„Der verschenkte Sieg“ ist eine Art Tagebuch Moitessiers, in dem er auch seine Gründe erklärt. Es machte Moitessier zu einer der größten Segellegenden der Moderne und ein Vorbild für Generationen von Fahrtenseglern. Auch heute sind noch zahlreiche Fahrtenyachten nach Moitessiers Boot „Joshua“ benannt und dieses Buch fehlt in fast keiner Bordbibliothek.
Ich habe es schon dreimal ganz gelesen und lese immer mal wieder rein, um danach jedes Mal klarer zu wissen: Ich brauche ein Boot.
Das verrückte Golden Globe Race…
Ebenfalls das Golden Globe Race hat übrigens der Film „Deep Water“ zum Thema. Hier steht allerdings ein völlig anderer, tragischer Charakter unter den Teilnehmern im Mittelpunkt: Donald Crowhurst hat ein geringes Budget, dafür aber viel Ehrgeiz und noch mehr finanziellen Druck. Ihm wird nach dem Start seiner Weltumseglung schnell klar, dass sein Boot den Anforderungen nicht genügt. Crowhurst will das nicht wahrhaben, startet ein gigantisches Täuschungsmanöver und hält die ganze Welt zum Narren – bevor schließlich alles schrecklich schiefgeht. Auch sehr sehenswert!
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